Venustransit: Ein kleiner schwarzer Punkt als Jahrhundertereignis
Ein Himmelsereignis sorgte in den vergangenen Stunden für einen weltweiten Hype unter Astronomie-Fans: Die Venus zog langsam vor der Sonne entlang. Nur 20 Prozent der Deutschen war ein Blick vergönnt. Die Venus ist von der Sonne aus gesehen der zweite Planet und damit der innere Nachbar der Erde. Sie ist mit einem Durchmesser von 12.100 Kilometern fast genauso groß wie unser Heimatplanet (12.750 Kilometer). Durch ihre engere Bahn läuft Venus etwas schneller um die Sonne als die Erde, ein Jahr dauert knapp 225 Erdentage. Anders als die Erde dreht sich Venus jedoch entgegen der Umlaufrichtung um sich selbst ("retrograd"). Dadurch dauert ein Sonnentag auf der Venus knapp 117 Erdentage. Zwar liegt die Venus auch in der bewohnbaren Zone um die Sonne. Auf ihrer Oberfläche herrschen jedoch wahrhaft höllische Bedingungen. Venus hüllt sich in einen dichten Wolkenschleier, dessen Treibhauseffekt die Oberflächentemperatur auf fast 500 Grad Celsius aufheizt – hoch genug, um Blei zu schmelzen. Der Luftdruck ist rund 90 Mal so hoch wie der irdische. Die dichte Atmosphäre besteht fast gänzlich aus Kohlendioxid, dazu kommen in geringen Mengen Stickstoff, Wasserdampf, Sauerstoff und Kohlenmonoxid. Die Wolken bestehen im wesentlichen aus Schwefelsäure-Tröpfchen. Insgesamt bietet unser innerer Nachbarplanet daher keine lebensfreundlichen Bedingungen.