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SMS-Konkurrenz: Telekom-Riesen rüsten gegen Gratis-Messenger auf
Es wirkt ein wenig trotzig, und doch wiederholen sie es zu jeder sich bietenden Gelegenheit: "Wir lassen uns nicht auf die Rolle einer dummen Pipeline reduzieren." Auf der Leistungsschau der Mobilfunkwelt, dem Mobile World Congress in Barcelona, zeigt sich erneut, dass bei den Mobilfunkern Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander liegen.
Die Zahlen sprechen für sich: Nach einer Studie des britischen Marktforschungsunternehmens Ovum sind die Umsätze der Mobilfunkbetreiber mit SMS weltweit im vergangenen Jahr um stattliche 14 Milliarden Dollar (10,5 Milliarden Euro) zurückgegangen. Das entspricht rund neun Prozent der Gesamteinnahmen.
Der Mobilfunk-Markt ist eine boomende Branche. Ausgewählte Eckdaten zur Industrie zum Branchentreff Mobile World Congress in Barcelona.
Weltweiter AbsatzIm vergangenen Jahr wurden nach Berechnungen der Marktforscher von Gartner insgesamt gut 1,77 Milliarden Mobiltelefone verkauft. Das waren 11,1 Prozent mehr als 2010
Anteil SmartphonesKnapp jedes dritte verkaufte Handy war 2011 ein Smartphone.Insgesamt wurden 476,5 Millionen Computer-Handys abgesetzt. Das war im Jahresvergleich in Plus von 58 Prozent.
Apple vs. SamsungApple behauptete sich mit seinem iPhone zuletzt als größter Smartphone-Hersteller. Im vergangenen Quartal setzte der Konzern 37 Millionen iPhones ab. Das lag allerdings auch daran, dass die Apple-Fans endlich das neue iPhone 4S kaufen konnten, auf das sie 15 Monate warten mussten. Samsung kam im Schlussquartal 2011 auf 34 Millionen verkaufte Smartphones.
Android gegen iOSBei den Smartphone-Betriebssystemen hat sich die Google-Plattform Android in wenigen Jahren zum klaren Marktführer aufgeschwungen. Im vierten Quartal 2011 lag der Marktanteil bei 50,9 Prozent. Nach jüngsten Angaben von Google kommen jeden Tag 850.000 neue Android-Geräte hinzu. Apple und Android besetzen zusammen rund drei Viertel des Smartphone-Marktes.
Nokia führt bei einfachen TelefonenIm gesamten Handy-Markt mit Smartphones und einfachen Telefonen hält Nokia nach wie vor den ersten Platz. Der Marktanteil der Finnen ist in den vergangenen Jahren aber deutlich gefallen - von einst rund 40 auf zuletzt knapp 24 Prozent. Es ist vor allem die Schwäche bei Smartphones, die Nokia zu schaffen macht.
Weltweite MobilfunkanschlüsseInsgesamt gibt es weltweit rund sechs Milliarden Mobilfunk-Anschlüsse. Da allerdings viele Kunden mehr als ein Handy haben, geht etwa der schwedische Netzwerk-Ausrüster eher von gut vier Milliarden Nutzern aus.
Deutsche MobilfunkanschlüsseIn Deutschland gab es Ende 2011 nach Zahlen des Branchenverbands Bitkom mehr als 112 Millionen Mobilfunk-Anschlüsse. Mehr als jeder dritte nutzt zwei oder mehr SIM-Karten für Handy, Smartphone, UMTS-Stick oder Tablet Computer.
Quelle: dpa
Die Netzbetreiber stöhnen unter diesem Rückgang, weil auch die Umsätze für Sprachtelefonie absacken. Doch was sie zurzeit in Barcelona erleben müssen, schmerzt noch einmal wie tausend Stecknadeln.
Obermann will eine smarte Pipeline
Nicht genug, dass Millionen von Facebook-Nutzern ihre Mitteilungen statt über SMS nur noch über das hauseigene System Facebook Messenger laufen lassen. Auch hat das amerikanische Startup Pinger nun gleich vollmundig das "erste kostenlose internationale Kommunikationsnetzwerk der Welt" angekündigt: Wer die Pinger-Anwendung auf sein Smartphone lädt, soll künftig gratis in alle öffentlichen Netze kommunizieren können, SMS, Anrufe und Voicemail eingeschlossen.
Anbieter wie Pinger bringen die Mobilfunker in Rage. "Bis jetzt beteiligen sie sich kaum an der Entwicklung der Infrastruktur, aber sie belegen einen großen Teil der Wertschöpfungskette", schimpft René Obermann, Chef der Deutschen Telekom. "Dieses Ungleichgewicht kann nicht ewig so weiter gehen." In Barcelona hielt Obermann ein flammendes Plädoyer dafür, dass Anbieter wie die Telekom künftig nicht eine dumme, sondern vielmehr eine smarte Pipeline stellen.
Eine "neue Erfahrung multimedialer Kommunikation"
Die Netzbetreiber wollen sich jetzt gemeinsam gegen die neue Konkurrenz wehren. Unter der Bezeichnung "Joyn" soll ab Sommer ein neues Nachrichtensystem die SMS ablösen. Zu den Unterstützern gehört so ziemlich jeder, der Rang und Namen hat: AT&T, Bell Mobility, Bharti Airtel, Deutsche Telekom, KPN, Orange, Orascom Telecom, Rogers Communications, SFR, SK Telecom, Telecom Italia, Telefónica, TeliaSonera, Telus, Verizon und Vodafone.
Telekom-Chef Obermann spricht von einer "neuen Erfahrung multimedialer Kommunikation". Die Technologie soll als Standard in die Geräte von Nokia, HTC, Samsung, Sony und Research in Motion (Blackberry) fest eingebaut werden. Der Nachrichtenaustausch ist den Planungen zufolge über Netzgrenzen hinweg möglich, unabhängig davon, ob Nutzer eine bestimmte Anwendung auf ihrem Gerät installiert haben oder nicht.
Whatsapp verarbeitet 30.000 Nachrichten pro Sekunde
Damit wird Joyn direkt mit Anwendungen wie Pinger konkurrieren. Ob die Konkurrenz damit auf Abstand gehalten werden kann, ist fraglich. Denn Pinger ist nur das jüngste Beispiel. Längst gibt es eine Vielzahl ähnlicher Anwendungen – wie etwa WhatsApp, wo sich Nutzer untereinander kostenlos Nachrichten, Fotos, Videos oder eine Sprachnachricht schicken können.
Für die Netzbetreiber hat WhatsApp in Barcelona noch mehr schmerzhafte Stecknadeln parat. "Wir verarbeiten täglich mehr als zwei Milliarden Nachrichten", sagt WhatsApp-Chef Jan Koum auf der Mobilfunkmesse. "Das sind knapp 30.000 pro Sekunde."
Und die Zahl steigt schnell. Im Herbst noch waren es halb so viele. Kleine Internet-Unternehmen agieren blitzschnell, große Telekom-Konzerne haben kaum Zeit, sich darauf einzustellen. WhatsApp ist gerade einmal drei Jahre alt.
Apple: Schonfrist für Netzbetreiber ist vorbei
Und so eilen sich Telekom, Vodafone und andere, von künftigen Kooperationen zu sprechen. Doch der Hebel der Netzbetreiber ist kurz, und Unternehmen wie Pinger und WhatsApp müssen sich nur zurücklehnen, denn die Nutzer kommen auch so.
Sollte ein Netzbetreiber auf die Idee kommen, einen neuen Anbieter aussperren oder ausbremsen zu wollen, wie es in der Vergangenheit immer mal wieder mit Skype geschehen ist, werden sie schnell der Diskriminierung bezichtigt. Gegen die Rufe nach Freiheit im Internet kommen die Großkonzerne nicht an.
Apple hat die Schonfrist gegenüber den Netzbetreibern schon für beendet erklärt. Wer das neueste iPhone-Betriebssystem installiert hat, kann mit seinem Gerät iMessages verschicken, die von den Mobilfunkern nicht berechnet werden können. An Apples Video-Telefonie Facetime verdienen die Mobilfunker sowieso nichts.
Wer hat die Hoheit über die Smartphones?
Am Ende steht die Frage, ob die Mobilfunker die Hoheit über die Smartphones zurück erlangen können. Viel hängt davon ab, wie am Ende die Tarife für Joyn aussehen werden. Denn Joyn muss gegen Anbieter antreten, die für viele ihrer Leistungen nichts verlangen. Genau aus diesem Grund brechen den Netzbetreibern nach und nach die Umsätze weg.
Die so lukrative SMS war nur der Anfang. Viele Anwendungen ermöglichen zugleich Internet-Telefonie, was den Mobilfunkern zusätzlich zu schaffen macht. Anfang der Woche hat Microsoft verkündet, dass auch eine Skype-Version für die Windows Phones zur Verfügung steht. Auf Apples iPhone und auf den Handys mit dem Android-Betriebssystem von Google funktioniert der Internet-Telefonie-Dienst schon länger.
Jede dritte Telefonminute ins Ausland läuft über Skype
Schnell werden die Mobilfunker die Erfahrung machen, die Telekom-Konzerne im Festnetz schon hinter sich haben: Während im vergangenen Jahr die Zahl der Telefonminuten im Festnetz um etwa vier Prozent zurückging, konnte Skype bei internationalen Gesprächen um fast 50 Prozent zulegen – damit läuft etwa jede dritte Telefonminute über Ländergrenzen hinweg über den Internet-Telefonie-Anbieter.
Experten erwarten eine weitere Zunahme der Internet-Telefonie an den Netzbetreibern vorbei. "Das wird weiter fortschreiten", sagt Ralph de la Vega, Mobilfunkchef beim US-Anbieter AT&T. "Wir müssen nun sehen, dass wir unsere Sprachumsätze in Datenumsätze wandeln." Und damit wären sie am Ende dann doch das, was sie befürchten: eine dumme Pipeline.
Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: sorvynosov (29.02.2012) W
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