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Schlechtere Bonität: Griechenland zieht Zypern mit in die Krise
Das Euro-Land Zypern bekommt wegen der Schuldenkrise Griechenlands von der Ratingagentur Fitch eine schlechtere Bonitätsnote. Diese wurde gesenkt auf „A-“ von bislang „AA-“, wie Fitch mitteilte.
„Die Herabstufung spiegelt die Ernsthaftigkeit der Krise im Nachbarland Griechenland wider sowie das Risiko, das diese für das zypriotische Bankensystem und in Konsequenz auch für den Staatshaushalt Zyperns darstellt“, begründete Fitch-Experte Chris Pryce den Schritt. Zypern sei eine kleine Volkswirtschaft mit einem verhältnismäßig großen Bankensektor. Die Abhängigkeit von Griechenland sei eine bedeutende Schwachstelle. Das von der Staatspleite bedrohte Griechenland hat nach den Worten von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble die Spar-Vorgaben seiner internationalen Geldgeber bislang nicht erfüllt. Die Erwartungen, die dem vor einem Jahr verabredeten Hilfsprogramm zugrunde lägen, seien „offensichtlich in den Zahlen so nicht erfüllt“, sagte Schäuble bei einer Veranstaltung in Hannover.
„Wir können heute nicht davon ausgehen, dass Griechenland schon im zweiten Quartal 2012 einen Teil seines Refinanzierungsbedarfs an den Finanzmärkten decken kann.“ Dies sei bei dem Hilfspaket vor einem Jahr jedoch angenommen worden. Belgien Defizitquote in Prozent des BIP: 4,1 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 96,8 Deutschland Defizitquote in Prozent des BIP: 3,3 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 83,2 Estland Defizitquote in Prozent des BIP: 0,1 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 6,6 Finnland Defizitquote in Prozent des BIP: 2,5 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 48,4 Frankreich Defizitquote in Prozent des BIP: 7 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 81,7 Griechenland Defizitquote in Prozent des BIP: 10,5 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 142,8 Irland Defizitquote in Prozent des BIP: 32,4 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 96,2 Italien Defizitquote in Prozent des BIP: 4,6 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 119 Luxemburg Defizitquote in Prozent des BIP: 1,7 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 18,4 Malta Defizitquote in Prozent des BIP: 3,6 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 68 Österreich Defizitquote in Prozent des BIP: 4,6 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 72,3 Niederlande Defizitquote in Prozent des BIP: 5,4 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 62,7 Portugal Defizitquote in Prozent des BIP: 9,1 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 93 Slowakei Defizitquote in Prozent des BIP: 7,9 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 41 Slowenien Defizitquote in Prozent des BIP: 5,6 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 38 Spanien Defizitquote in Prozent des BIP: 9,2 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 60,1 Zypern Defizitquote in Prozent des BIP: 5,3 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 60,8 Euroraum insgesamt Defizitquote in Prozent des BIP: 6 Schuldenstand des Staates in Prozent des BIP: 85,1 EU insgesamt Defizitquote in Prozent des BIP: 6,4 80 Quelle: Eurostat, Stand 26. April 2011
Die sogenannte Troika aus Europäischer Zentralbank (EZB), Internationalem Währungsfonds (IWF) und EU-Kommission prüft derzeit, ob Griechenland die Bedingungen für die Auszahlung der nächsten Kredittranche aus dem im vergangenen Jahr beschlossenen Rettungspaket über insgesamt 110 Milliarden Euro erfüllt.
Immer mehr Griechen ziehen ihre Spareinlagen bei heimischen Banken ab: Die
privaten Geldeinlagen seien von Januar 2010 bis April 2011 um mehr als 31
Milliarden Euro auf 165,5 Milliarden Euro zurückgegangen, teilte die Bank
von Griechenland mit. Ein Teil dieser Gelder wird offenbar ins Ausland
gebracht: Zöllner berichten, dass in der letzten Zeit wiederholt Menschen
mit großen Geldpaketen im Gepäck bei Stichproben in den Flughäfen von Athen
und Thessaloniki erwischt worden seien.
Aus Angst vor einer Kapitalflucht hat der Generalsekretär des Verbandes der
Banken Griechenlands, Giannis Gortsos, versichert, die Geldeinlagen der
Griechen seien sicher: „Ich kann es Ihnen versichern. Das Geld ist
garantiert – egal was unter den jetzigen Umständen passiert“, sagte er.
Allerdings gelte dies nur bis zu einer Summe von 100.000 Euro.
Im Falle einer Zahlungsunfähigkeit Griechenlands könnten die Staatsanleihen
von Portugal und Irland nach Ansicht der Ratingagentur Moody’s auf
Ramschstatus fallen. Ein griechischer Zahlungsausfall würde in höchstem Maße
destabilisierend wirken und die Kreditwürdigkeit von Staaten in ganz Europa
beeinflussen, sagte der Kreditmanager für Europa, Alastair Wilson. Wie
wahrscheinlich er eine Zahlungsunfähigkeit Griechenlands einschätzt, sagte
Wilson nicht.
Die griechische Regierung hat sich auf Drängen der EU um die Unterstützung der
Opposition für ein weiteres Sparprogramm bemüht. Der Oppositionsführer
Antonis Samaras wies die Forderung nach einer Zusammenarbeit mit der
Regierung von Ministerpräsident Giorgos Papandreou erneut zurück. Er halte
den Kurs der Sozialisten im Kampf gegen die Schuldenkrise nach wie vor für
falsch und sei nur mit bestimmten Maßnahmen einverstanden, sagte Samaras.
Papandreou bemühte sich in Gesprächen mit Oppositionsvertretern um deren
Unterstützung für neue Sparmaßnahmen im Umfang von mehr als sechs Milliarden
Euro.
Nach dem Beschluss eines neuen Sparprogramms in Athen hat die EU-Kommission
die Entschlossenheit der Regierung von Premier Giorgos Papandreou gelobt.
Mit den zusätzlichen Sparschritten solle das bereits fest vereinbarte
Defizitziel für das laufende Jahr von 7,5 Prozent der Wirtschaftsleistung
erreicht werden, sagte der Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn. Die
Kommission legte sich mit ihrem Urteil noch nicht endgültig fest. Die
Überprüfungskommission werde das Sparprogramm in den nächsten Tagen bewerten.
Nur wenn der Abschlussbericht Griechenland bescheinigt, seine Hausaufgaben gemacht zu haben, ist der IWF bereit zu zahlen. Schäuble machte deutlich, dass auch Deutschland nur unter dieser Voraussetzung seinen Anteil zahlen werde. Der Abschlussbericht soll bis Ende dieser Woche vorgelegt werden. Sollte das Geld nicht fließen, droht Griechenland binnen Wochen die Pleite.
Deshalb würden derzeit mit der griechischen Regierung Gespräche über zusätzliche Maßnahmen geführt, erläuterte Schäuble. Dabei gehe es um eine stärkere Privatisierung, eine freiwillige Beteiligung auch privater Gläubiger, größere Anstrengungen von Griechenland selbst beim Defizitabbau sowie wirtschaftliche Impulse. Schäuble machte deutlich wie ernst die Lage aus seiner Sicht für die Währungsunion ist: „Wenn die Bedingungen erfüllt sind, können wir ein ergänzendes Programm verabreden. Dann kann es gehen. Werden sie nicht erfüllt, machen wir die Erfahrung demnächst, was mit einer Währungsunion geschieht, wenn sie nicht mehr in der Lage ist, ihre Probleme zu lösen.“ Schäuble betonte, dass es für Griechenland keine Alternative zu den radikalen Einsparungen gebe. „Es geht nicht anders. Wir können keinem Land die notwendigen Anpassungen ersparen.“ Griechenland müsse verlorenes Vertrauen durch die verabredete Haushaltssanierung zurückgewinnen.
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Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: sorvynosov (31.05.2011)
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