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Royal Wedding: Was die Körpersprache von Kate und William verrät
Ein zutiefst menschlicher Eindruck eröffnete sich, der auch durch all den Aufwand und Pomp nicht überdeckt werden konnte – jedenfalls wenn der Blick auf jene körpersprachlichen Signale der Brautleute wurde, die nicht durch den Verstand beeinflussbar sind.
William zeigte schon beim Betreten der Kirche seine Verletzlichkeit. Hohe Emotionalität teilen wir Menschen gerne mit wenigen vertrauten Personen – William musste dies gleich mit zwei Milliarden tun. Und so baute er sich mit einfachen Mitteln seinen eigenen „Schutzraum“. Beständig hielt er seine Hände vor dem Torso – und so die Umwelt zumindest ein wenig von sich fern. Beim Betreten der Abtei richtete er seinen Gürtel, nestelte an seinen Handschuhen herum und ging direkt über zum ausführlichen Kneten der Finger, bis zu deren engem Verknoten – direkt vor seinem Körper. Die Schutzgeste hat er gut vom Papa. Abgeschaut. Charles spielt oft mit seinen Manschettenknöpfen direkt vorm Körper. Ein Signal, das er wiederum von seiner Mutter Diana übernommen hat, war zu erkennen, als William durch die Abbey nach vorne ging, den Kopf deutlich nach vorne gebeugt.
So machte er sich kleiner, erstickte jeden Eindruck der „Überheblichkeit“ im Keim. Beim Sprechen neigte er seinen Kopf zur Seite, beim Lächeln öffnete er seinen Mund, zeigte seine Zähne. Wie Diana gewinnt er mit solchen Gesten viele Sympathien und wirkt harmlos. Beim Warten auf Kate sah man ein nervöses Beugen und Öffnen der letzten drei Finger. Hier versuchte sein Körper, nervöse Energien abzubauen. Gebeugtes Haupt, Grinsen und Blicke nach links und rechts aus den Augenwinkeln ließen ihn spitzbübisch erscheinen, und trotzdem waren es Signale des Rückzugs und der Verletzlichkeit, während die Braut die Abtei betrat.
Kate will das Kommando übernehmen
Auch Kate sandte Zeichen der Nervosität aus. Das schnelle Wechseln der Blickrichtung und oftmaliges Blinzeln zeigten, wie sehr sie die Eindrücke selektiert, die über die Augen in ihr Hirn gehen. Starkes Heben und Senken des Brustkorbs und starke Aktivität der Lippenmuskulatur zeigten ihre Anspannung. Dabei signalisierte sie schon zu Beginn, dass sie auch Führung übernehmen will. So gab sie das Kommando, wann ihr Vater ihr die Hand reichen durfte, um sie in die Kirche zu führen. Er nahm das Signal sehr wohl wahr und folgte der Aufforderung augenblicklich.
Vorne dann, als beide am Altar standen, war William doch recht nah am Wasser gebaut. Im Klang der Fanfaren, als die Tränen aber auch gar so drücken, schnell ein paar Worte an seine Braut gerichtet, damit war auch dieser drohende Emotionsausbruch unterdrückt. („Ein Mann ist schließlich ein Mann, wenn er ein Mann ist“, wie Helmut Qualtinger sagte).
Kates deutliches Blinzeln bei Williams Treueschwur und fest aufeinander gepresste Lippen waren Zeichen dafür, wie ergreifend der Moment für sie war. Das Schließen jener Körperöffnungen, mit der der Mensch Informationen aussendet oder empfängt, waren das Zeichen dafür, dass nun der unbewusste Teil des Hirns die Körperreaktionen steuerte. Beim Verlassen der Kirche war Williams Blick pausenlos gen Boden gerichtet, während Kate aufgerichtet mit einem strahlenden Lächeln und großen Augen Sympathien austeilen konnte. Auch neigte er beim Gehen seinen Oberkörper ein wenig zu seiner Frau hin, während sie ausgesprochen gerade ging. Sie schien hier wirklich der Brennpunkt zu sein. Und sie ging souverän und gekonnt damit um! Auch beim Kuss bestimmte sie die Länge. So signalisierte sie mit leichtem Zuneigen, wann es losgehen sollte und wann es wieder genug war. Er konnte ihren Körpersignalen nur folgen - und tat dies auch.
Echte Gefühle also auch bei genauem Hinschauen. Viel Nervosität und echte Zuneigung zueinander zeigten beide. Zudem scheinen die zwei echte Profis in ihrer „Branche“ zu sein. Unter hohem Stress haben sie das Zeremoniell kontrolliert und zurückhaltend ausgeführt. Sie scheinen jene kommunikativen Werkzeuge zu besitzen, die es für ein gemeinsames Leben und ein Leben mit vielen Sympathien in der Öffentlichkeit braucht.
Stefan Verra ist Experte und Coach für Körpersprache und lebt in Wien.
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Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: sorvynosov (29.04.2011)
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