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Libyens Justizminister : "50 Euro Kopfgeld für Gaddafi reichen auch"
Welt Online: In Tripolis herrscht zurzeit Chaos. Menschen wurden hingerichtet, Häuser geplündert, vier italienische Journalisten sind mitten im Stadtzentrum am Grünen Platz entführt worden. Wie wollen Sie wieder Sicherheit in der Stadt herstellen?
Mohammed Aladschi: Ein großer Teil des NTC ist bereits aus Bengasi in die Hauptstadt umgezogen. Wir fühlen uns ganz sicher. Kein Wunder, denn wir kontrollieren Tripolis bis auf ganz wenige Teile. Aber wir als NTC haben ein Sicherheitskomitee eingesetzt, das sich um diese Fragen kümmert. Wir brauchen keine Hilfe aus dem Ausland, keine Truppen aus anderen Ländern. Wir können unsere Probleme allein lösen.
Welt Online: Was ist mit den unterschiedlichen Milizen, die aus allen Landesteilen angereist sind. Wie will man die koordinieren?
Aladschi: Dazu haben wir einen Militärrat gebildet.
Welt Online: Von wem wird der geleitet?
Aladschi: Von Mohammed Shrif, das ist ein ehemaliger Oberst der Polizei. Er übernimmt die Organisation.
Welt Online: Kommt der aus Bengasi?
Aladschi: Nein, aus Tripolis. Wir bleiben unserem Prinzip von lokaler Führung treu.
Welt Online: Welche Maßnahmen sind noch in Planung, um stabile Verhältnisse zu erreichen?
Aladschi: Zum einen müssen alle Kriminellen verhaftet werden. Dann gilt es die Waffen von den Kämpfern wieder einzusammeln. Das sind die ersten wichtigen Schritte.
Welt Online: Und danach?
Aladschi: Die Macht vom NTC muss an eine neue legitime Regierung übertragen werden.
Welt Online: Was passiert mit den Vertretern des alten Regimes? Werden sie bestraft?
Aladschi: In erster Linie sind sie alle Libyer. Bestraft werden nur diejenigen, die Blut an den Händen haben und für den Tod von Libyern verantwortlich sind. Keine Selbstjustiz, sondern vor einem ordentlichen Gericht. Wir brauchen endlich Gerechtigkeit in diesem Land.
Welt Online: Nach welchem Recht soll das geschehen?
Aladschi: Nach den bestehenden Gesetzen. In Libyen gibt es ein Rechtssystem, das angewandt wird.
Welt Online: Wird es eine Amnestie geben?
Aladschi: Das kann gut möglich sein. Alles ist möglich.
Nach dem Einmarsch der libyschen Rebellen in die Hauptstadt Tripolis ist die Herrschaft von Muammar al-Gaddafi vorbei.
Die wichtigsten Daten des Aufstandes in dem nordafrikanischen Land und des internationalen Militäreinsatzes gegen Gaddafi im Überblick:
FEBRUAR 15.: Beginn der Proteste gegen Gaddafi, die in Bengasi und El Baida gewaltsam niedergeschlagen werden, sich aber bald auf andere Städte ausdehnen. 22.: Gaddafis Justizminister Mustafa Abdel Dschalil und Innenminister Abdel Fatah Junes schließen sich den Aufständischen an. 23.: Der Osten Libyens von der ägyptischen Grenze bis nach Adschdabija ist in der Hand der Rebellen. 28.: Nach den USA verhängt auch die EU Sanktionen gegen die Regierung Gaddafis.
MÄRZ 10.: Frankreich erkennt als erstes Land den Nationalen Übergangsrat der Rebellen als „einzige Vertretung Libyens" an. 17.: Angesichts der drohenden Einnahme der Rebellenhochburg Bengasi erlaubt der UN-Sicherheitsrat zum Schutz der Zivilbevölkerung den Einsatz von Gewalt. Deutschland enthält sich bei der Abstimmung. 18.: Eine Koalition unter Führung von Frankreich, Großbritannien und den USA beginnt mit Luftangriffen. 31.: Die Nato übernimmt das Kommando des Libyen-Einsatzes.
APRIL 13.: Die Libyen-Kontaktgruppe, in der alle am Militäreinsatz beteiligten Staaten vertreten sind, fordert den Rücktritt Gaddafis. 20.: Nach Großbritannien entsenden auch Frankreich und Italien Militärberater zu den Rebellen. Die Front stablisiert sich zwischen Brega und Adschdabija.
MAI 1.: Gaddafis jüngster Sohn Saif al-Arab und drei seiner Enkelkinder werden bei einem Nato-Luftangriff in Tripolis getötet. 11.: Nach einer zweimonatigen Belagerung nehmen die Rebellen den Flughafen der Hafenstadt Misrata ein und durchbrechen damit die Belagerung.
JUNI 27.: Der Internationale Strafgerichtshof erlässt Haftbefehle gegen Gaddafi, seinen Sohn Saif al-Islam und Geheimdienstchef Abdallah al-Senussi. 29.: Frankreich erklärt, Waffen für die Rebellen in den Nefussa-Bergen im Westen des Landes abgeworfen zu haben.
JULI 15.: Die Libyen-Kontaktgruppe erkennt den Übergangsrat der Rebellen als die „einzige legitime Regierung" des Landes an.
AUGUST 9.: Die Gaddafi-Regierung wirft der Nato vor, bei einem Luftangriff auf Sliten 85 Zivilisten getötet zu haben. Die Nato weist dies zurück. 17.: Der Übergangsrat stellt einen Zeitplan für die Übergabe der Macht an eine demokratische Regierung nach dem Sturz Gaddafis vor. 19.: Nach der Einnahme von Gharjan im Süden der Hauptstadt geben die Rebellen die Eroberung von Sawijah im Westen und Sliten im Osten bekannt. 20.: Die Rebellen melden die vollständige Einnahme des östlichen Ölhafens Brega, müssen sich später aber wieder in Randbereiche des Ortes zurückziehen. 21.: Die Aufständischen rücken in Tripolis ein und bringen weite Teil der Hauptstadt unter ihre Kontrolle. Der Machthaber gibt sich in Audiobotschaften weiter kämpferisch. 22.: Die Kämpfe konzentrieren sich auf das Viertel um Gaddafis Residenz, in der sich der 69-Jährige aufhalten soll. 23.: Saif al-Islam, der nach Angaben der Rebellen festgenommen wurde, taucht morgens in Tripolis auf und fährt mit einem bewaffneten Konvoi durch Tripolis. Am Abend melden die Rebellen, sie hätten Gaddafis Residenz erobert. 24.: Gaddafi meldet sich mit Audiobotschaften zu Wort und behauptet, er sei noch in Tripolis. 25.: Die Kämpfe dauern an. Die Rebellen setzen ein Kopfgeld auf Gaddafi aus. 26.: Die Rebellen rücken auf Gaddafis Heimatstadt Sirte vor. Amnesty International berichtet von Folter auf beiden Seiten, Gaddafi-Anhänger sollen merh als 100 Gefangene getötet haben. 27. Die Rebellen melden, dass sie Tripolis komplett eingenommen haben. Gaddafis Sprecher ruft die Nachrichtenagentur AP an und sagt, der gestürzte Diktator sei noch in Libyen und wolle verhandeln.
Quelle: AFP
Welt Online: In Sirte, der Heimatstadt Muammar Gaddafis, gab es schwere Bombenangriffe von Nato-Kampfflugzeugen.
Aladschi: Nicht auf unsere Veranlassung. Wir haben das nicht gefordert.
Welt Online: Werden die Rebellen die Stadt bald angreifen?
Aladschi: Wir wollen Sirte friedlich einnehmen und stehen deshalb mit den Verantwortlichen dort in Verhandlung.
Welt Online: Diese Verhandlungen sollen nicht so gut laufen.
Aladschi: Wenn es keine Einigung gibt, müssen wir angreifen.
Welt Online: Gaddafi ist auf der Flucht. Muss er nicht gefasst werden, damit das Land endlich zur Ruhe kommt?
Aladschi: Ach, Gaddafi ist nicht das Wichtigste. Er wird seinem Schicksal nicht entkommen. Entweder wird er in Libyen verurteilt oder vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag, der ja einen Haftbefehl gegen ihn ausgestellt hat. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis man Gaddafi erwischt.
Welt Online: Glauben Sie, die Belohnung von umgerechnet 1,1 Millionen Euro, die ein Exil-Libyer in Großbritannien ausgesetzt hat, wird die Gefangennahme beschleunigen?
Aladschi: Darüber mache ich mir keine Gedanken. Glauben Sie mir, Gaddafi ist nicht so wichtig. Meiner Meinung nach wäre eine Belohnung von 50 Euro oder 100 Euro vollkommen ausreichend gewesen.
Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: sorvynosov (29.08.2011) W
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