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Gravierende hygienische Mängel: Neue Klimaanlage muss aus BND-Bau entfernt werden
Die Pannenserie beim Bau der neuen Zentrale des Bundesnachrichtendienstes (BND) reißt nicht ab. Nach Informationen der „Berliner Morgenpost“ muss jetzt die Klimaanlage des Hauptgebäudes an der Chausseestraße in Mitte wegen gravierender hygienischer Mängel wieder ausgebaut werden. Die zuständige Firma hat grundlegende technische Anforderungen missachtet, wie das für die Planung und Baudurchführung verantwortliche Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) bestätigte.
Die Folge: Der Firma wurde gekündigt und der Auftrag in Höhe von etwa 9,7 Millionen Euro neu ausgeschrieben. Weil die betroffene Firma nach Informationen der „Berliner Morgenpost“ aber zahlungsunfähig sein soll, wird vermutlich der Steuerzahler auf den Kosten sitzen bleiben. BBR-Sprecher Andreas Kübler teilte dazu lediglich mit, dass „die Haftungsfragen zurzeit im Einzelnen geprüft werden“.
Baustelle steht unter keinem guten Stern
Beim Richtfest im März vergangenen Jahres hatte Kanzleramtschef Ronald Pofalla (CDU) den Neubau der BND-Zentrale in der Hauptstadt als das „größte Bauvorhaben, das von der Bundesrepublik jemals in Angriff genommen wurde“ bezeichnet.
Doch die Baustelle auf dem Gelände des früheren „Stadions der Weltjugend“, auf dem nun die modernste Geheimdienstzentrale Europas entstehen soll, steht bislang unter keinem guten Stern. Immer wieder wurde von Zwischenfällen berichtet.
So wird sich der Bau, der laut BBR 2012 für etwa 720 Millionen Euro beendet sein soll, nach Expertenmeinung nicht nur verzögern, sondern auch noch verteuern. Vor 2014 wird nicht damit gerechnet, dass die etwa 4000 BND-Mitarbeiter den Gebäudekomplex auf dem 260.000 Quadratmeter großen Gelände beziehen können. Die Kosten für den reinen Neubau werden die 800-Millionen-Euro-Marke übersteigen, die Gesamtkosten inklusive Umzug und Technik sollen sogar zwischen 1,5 und 1,8 Milliarden Euro liegen.
Im Sommer wurden Baupläne gestohlen
Die Panne mit der Klimaanlage verteuert und verzögert den Bau zusätzlich. BBR-Sprecher Kübler sagte, dass „diese Entwicklung Termin- und Kostenrisiken mit sich“ bringe. Die bereits errichteten Anlagenteile müssten weitgehend erneuert und komplettiert werden. Der BND selbst will sich zu dem Skandal nicht äußern, weil er nur Mieter sein wird. Bauherr ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben.
Kopfschütteln hatte bereits im Sommer ein Bericht des „Focus“ ausgelöst, in dem über den Diebstahl von Bauplänen berichtet wurde. Der BND beteuerte zwar, die Pläne seien nicht brisant gewesen, doch der Imageschaden war enorm.
Nun kommt noch das Fiasko mit der Klimaanlage hinzu. Dieses wäre vermeidbar gewesen, denn die Hygienevorschriften sind vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) klar geregelt. Die VDI-Richtlinie 6022 gibt vor, welche Anforderungen raumlufttechnische Anlagen erfüllen müssen. Wie das BBR mitteilte, hat die beauftragte Firma dagegen grundlegend verstoßen. Warum die Einhaltung der Richtlinie nicht vor dem Einbau geprüft wurde, bleibt rätselhaft.
Laut BBR-Sprecher Kübler hat die Bauüberwachung die Mängel „zeitnah im Zuge des Einbaus vor Ort erkannt und auf Abhilfe gedrungen“. Die Verhandlungen mit der Firma zur Mängelbeseitigung seien danach jedoch erfolglos verlaufen. Deshalb sei der Auftrag gekündigt und neu ausgeschrieben worden.
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Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: sorvynosov (07.11.2011)
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