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Darmkeim: Die EHEC-Krise ist an der Salatbar angekommen
Gegen Currywurst mit Pommes kommt keiner an. Der Inbegriff von Fastfood ist schon seit Jahren unangefochten der Deutschen liebstes Essen am Arbeitsplatz. Auch 2011. „Was es zu Hause nicht gibt oder was man sich nicht erlaubt, das wird im Betriebsrestaurant eindeutig bevorzugt“, erklärt Andres Ruff, der Vorstandsvorsitzende des Verpflegungsanbieters und Kantinenbetreibers Apetito.
Zwar haben sich in den vergangenen Jahren zunehmend Speisen der Kategorie „leicht und gesund“ in die Top-10 vorgearbeitet, so zum Beispiel Fisch- und Geflügelgerichte. Zudem stehen Salatbars hoch im Kurs. Die Dominanz der Currywurst können aber auch sie nicht brechen.
Erst recht seit der Darmkeim EHEC in Deutschland grassiert. „Wir haben sämtliche Salatbars sofort geschlossen, teils auch gegen den Willen der Unternehmen“, sagt Robert Husli, der Geschäftsführer der Catering-Tochter von Apetito.
Das Unternehmen aus dem westfälischen Rheine ist aktuell der siebtgrößte Kantinenbetreiber in Deutschland – und längst kein Einzelfall. Auch Konkurrenten wie Eurest, Aramark, Sodexo oder Dussmann haben reagiert. „Die Kantinenbetreiber in Deutschland haben ihre Speisepläne flächendeckend umgestellt“, heißt es beim Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga).
1. Currywurst mit Westernpommes
2. Spaghetti Bolognese
3. Steinofenpizza "Speziale"
4. Chicken-Nuggets mit Pommes
5. Gebackener Alaska-Seelachs mit Kräutersoße
6. Gegrillter Alaska-Seelachs "Avignon"
7. Bami Goreng mit Huhnfleisch
8. Hühnerfrikassee mit Risi-Bisi
9. Rinderrouladen mit Apfelrotkohl und Kartoffeln
10. Hähnchenbrust "Genfer Art" mit Eierbandnudeln
Quelle: Apetito, 2011
Die Kunden seien schließlich besorgt und verunsichert. „Um das Risiko für unsere Tischgäste auszuschließen, verzichten wir auf frische Salate, ungegartes Gemüse und auf Obst, das man nicht schälen kann, beispielsweise Erdbeeren“, sagt Husli, dessen Unternehmen täglich rund 1,3 Millionen Menschen in Kantinen, Kindergärten, Schulen, Kliniken oder Seniorenheimen mit Essen versorgt. „Wir machen das, bis der Erreger identifiziert und die Quelle abgeklärt ist.“
Sorgen ums Geschäft macht sich Husli deswegen nicht. „Die Mitarbeiter kommen weiterhin in die Kantinen“, berichtet der Manager. Es gebe schließlich genug Alternativen auf dem Speiseplan. Apetito zum Beispiel habe alleine 3200 Gerichte und Rezepturen im Programm. „Jeder kann wohl mal ein paar Wochen ohne Gurken, Tomaten und Salat auskommen“, meint Husli. Mitleid hat er allerdings mit den Lieferanten. „Ich möchte derzeit kein Gurkenproduzent sein.“
EHEC-Keime sind eine besonders gefährliche Form des Darmbakteriums Escherichia coli. Natürliches Reservoir der Bakterien ist der Darm von Wiederkäuern, speziell von Rindern.
Die Keime können durch rohes Fleisch und rohe Milch, aber auch von Mensch zu Mensch übertragen werden.

Eine EHEC-Infektion führt zu Durchfällen, die auch blutig sein können. Weitere Symptome sind Übelkeit, Erbrechen und zunehmende Bauchschmerzen. Als Folge droht das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS), das zu einer schweren Nierenschädigung und sogar zum Tode führen kann.

Das Robert Koch-Institut hat seit Einführung der Meldepflicht 2001 in Deutschland jährlich zwischen 800 und 1200 EHEC-Erkrankungen registriert.
Bis vor ein paar Monaten war Husli noch selbst in einer ähnlichen Situation. Denn durch die Wirtschaftskrise waren auch die Kantinenbetreiber in die Krise geschlittert. Zum einen fehlte es durch die vielfach praktizierte Kurzarbeit an Kunden in den Betriebsrestaurants. Zum anderen haben selbst mitgebrachte Pausenbrote Spaghetti Bolognese oder Hühnerfrikassee mit Reis ersetzt. Mittlerweile scheint die Krise vorbei. „In der Branche geht es wieder aufwärts“, heißt es beim Dehoga.
Für 2010 zum Beispiel meldet der Verband bei Pachtkantinen und Caterern ein Umsatzplus von 3,3 Prozent auf 5,5 Mrd. Euro. Im Rezessionsjahr 2009 waren die Erlöse noch um fast fünf Prozent zurückgegangen. Grund zum Jubeln gebe es allerdings nicht, meint man beim Dehoga. Denn zum einen werde die Dynamik aus den Vorkrisenjahren noch nicht wieder erreicht. Und zum anderen sei die Ertragssituation in diesem Segment weiterhin angespannt.
Diese Entwicklung bestätigt auch Apetito-Chef Andres Ruff. Zwar ist der Umsatz des von ihm geführten Familienunternehmens mit knapp 8400 Mitarbeitern im vergangenen Jahr um zwei Prozent auf 670 Mio. Euro gestiegen.
Und auch für 2011 sagt der Manager weiteres Wachstum voraus. „Der Ertrag leidet aber unter einem aggressiven Preiswettbewerb und deutlich steigenden Rohwarenkosten.“ Ruff kündigt daher bereits Preissteigerungen im unteren einstelligen Prozentbereich an, vor allem im Geschäft mit dem Lebensmitteleinzelhandel, wo Apetito Fertiggerichte verkauft.
Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: sorvynosov (01.06.2011) W
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