Deutsche Presse
your slogan
Samstag, 12.07.2025, 20:41


Willkommen Gast | RSS
Hauptseite Artikelverzeichnis Registrieren Login
Menü

Kategorien der Rubrik
Meine Artikel [413]

Statistik

Insgesamt online: 1
Gäste: 1
Benutzer: 0

Einloggen

Hauptseite » Artikel » Meine Artikel

Boxpark: Londons Pop-up-Mall besteht aus 61 Schiffscontainern
Das Londoner East End feiert sich gern selbst als kreatives Epizentrum Europas. Über 600 Internetfirmen sitzen in der Gegend um Old Street und Brick Lane, dazu unzählige Galerien, Künstlerateliers, Modeschöpfer, Boutiquen, Szenecafes und Clubs. Jetzt hat das Viertel eine neue Attraktion: Direkt neben dem Bahnhof Shoreditch High Street eröffnete vor einigen Wochen die erste Pop-up-Mall der Welt. Boxpark heißt das Projekt, das sich an dem Trend der Pop-Up-Stores orientiert. Damit bezeichnet man Läden, die nur für kurze Zeit an prominenten Plätzen auftauchen und meist mit einer besonderen Aktion auf ein neues Produkt aufmerksam machen wollen.
Auch die Lebenszeit für Boxpark ist begrenzt. Das Einkaufszentrum muss in fünf Jahren Luxuswohnungen und Büros weichen. Entsprechend minimalistisch ist das Konzept. In kurzer Zeit wurden 61 ehemalige Schiffscontainer auf zwei Etagen gestapelt und in einheitliches, mattes Schwarz gestrichen. In der unteren Reihe auf Straßenniveau befinden sich Läden von etablierten Marken wie Puma, Nike oder North Face neben Boutiquen junger Designer.
Ist Boxpark eine Einzelhandelsrevolution?
Auf dem Dach haben sich Cafes, Restaurants und Galerien angesiedelt. Boxpark-Besitzer Roger Wade nennt die provisorische Einkaufsmeile eine „Retail Revolution“, also eine Einzelhandelsrevolution. Wade kennt sich in der Branche aus. Der Londoner gründete einst das Modelabel Boxfresh, heute berät er mit seiner Firma Brands Incorporated andere Modefirmen.
An der Idee für Boxpark habe er seit vielen Jahren gearbeitet. „Ich wollte Einzelhändlern kurze Mietdauern, Flexibilität und kosteneffiziente Geschäfte bieten – die Antithese einer Shoppingmall auf dem platten Land sozusagen.“ Da die Läden klein und die Baukosten gering waren, können sich auch unabhängige Marken ein Geschäft im Boxpark leisten. Viele Firmen hätten zunächst nur einen Mietvertrag für ein Jahr unterschrieben, um das Risiko überschaubar zu halten.
Die Auswahl der Geschäfte passt zum hippen Szenevolk der Gegend. Ganz links in der unteren Containerreihe hat sich beispielsweise Urbanears eingemietet. Die schwedische Firma verkauft ausschließlich Kopfhörer in knalligen Farben. Boxpark ist der erste eigene Laden von Urbanears. Vorher konnte man die Kopfhörer nur in Kaufhäusern oder im Internet kaufen.
Auch die französische T-Shirt-Marke Smiley einige Container weiter rechts wagte in der Boxpark-Mall erstmals, einen eigenen Laden zu eröffnen. Bislang verkaufte die Firma ihre Klamotten ausschließlich im Internet. „Das Londoner East End ist als Testmarkt sehr interessant für uns“, sagt Ladenmanagerin Sophia Atkinson.
In einem Stadtviertel, wo man nur auffällt, wenn man sich völlig bekloppt anzieht, durfte natürlich auch One Piece nicht fehlen. Die norwegische Kette machte im vergangenen Jahr mit ihren merkwürdigen Strampelanzügen für Erwachsene Furore. Die Jogginganzug-Einteiler sind zwar nicht gerade kleidsam, durch prominente Träger wie Justin Bieber oder Ronan Keating aber schwer im Trend.
Der Standort ist ein Filetstück
Mit dem Standort konnte sich Wade ein Filetstück im Herzen von Shoreditch sichern. Über 40 Jahre lang war das 4,7 Hektar große Grundstück ungenutzt. Früher befand sich hier eine Güterverladestation der Bahn. Als das East End nicht mehr dreckig und gefährlich, sondern angesagt und aufregend wurde, kaufte ein Konsortium der Immobilienkonzerne Hammerson und Ballymore Group das Gelände. 2017 soll hier ein Komplex aus 2000 Wohnungen, Büros, Geschäfte und Restaurants entstehen.
Spätestens dann wird Wade seine Container wieder abbauen und weiterziehen. Boxpark trifft den Zeitgeist, der derzeit so viel über Nachhaltigkeit spricht. Denn die Pop-Up-Mall nutzt ein brachliegendes Gelände sinnvoll, ohne viele Ressourcen zu verschwenden. Innerhalb von nur sechs Wochen wurde das Einkaufszentrum aus benutzten Schiffscontainern aufgebaut. Die Container sind alle dick isoliert, so dass die Geschäfte wenig heizen müssen und im ohnehin unspektakulären, englischen Sommer keine Klimaanlage nötig sein soll. Nach fünf Jahren können die Container dann wieder auf Schiffen benutzt werden oder aber als neue Pop-Up-Mall an einem anderen Ort auftauchen.
Schwächen der Containerbauform
Allerdings hat die Bauform auch Nachteile: Es mangelt an Platz. Das Einkaufszentrum hat nur eine Toilette, die Restaurants im ersten Stock haben im Innenraum nur wenige Sitzplätze. Es gibt zwar eine große Dachterrasse, aber an den meisten Tagen in England will man eigentlich nicht draußen sitzen. In den Läden selbst gibt es jeweils nur eine Umkleidekabine. Weil auch der Lagerraum gering ist, muss das Sortiment der Geschäfte minimalistisch bleiben.
In den Tagen nach der Eröffnung lief Boxpark beinahe über von neugierigen Eastendern und Touristen. Im Januar und Februar wurde es nur an den Wochenenden richtig voll. Das sei jedoch normal, sagt Karen Turner, Marketingchefin von Boxpark: „Die ersten Monaten im Jahr sind im Einzelhandel generell sehr ruhig.“ Trotzdem hätten die meisten der Läden ihre Verkaufsziele auch im Januar deutlich übererfüllt.
Investoren sind jedenfalls überzeugt. Mittlerweile stieg der britische Mobilfunkunternehmer Charles Dunstone als Finanzier ein. Wades und Dunstone beauftragten die Immobiliengruppe Corio, nach weiteren Standorten Ausschau zu halten. In Amsterdam könnte schon bald der nächste Boxpark aufpoppen.
Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: sorvynosov (16.03.2012) W
Aufrufe: 198 | Rating: 0.0/0
Kommentare insgesamt: 0
Vorname *:
Email *:
Code *:
Suche

Copyright MyCorp © 2025
Webhosting kostenlos - uCoz