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Bin Laden getötet: Guantánamo-Insassen gaben den entscheidenden Tipp
Ein getreuer Kurier Osama Bin Ladens, den die amerikanischen Spione seit Jahren jagten, wurde endlich in einem Anwesen 35 Meilen nördlich der pakistanischen Hauptstadt entdeckt, in der Nähe eines der Zentren der amerikanischen Terrorbekämpfung. Das Anwesen war derart gesichert und so groß, dass die amerikanischen Behörden davon ausgingen, es müsse gebaut worden sein, um jemanden zu verstecken, der weit wichtiger war als ein einfacher Kurier.
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Was folgte, waren acht Monate akribischer Geheimdienstarbeit, die in einem Hubschrauberangriff von US-Militärs und Agenten des Geheimdienst kulminierte und mit dem Tod Bin Ladens endete. Eine der aufwändigsten und frustrierendsten Verfolgungsjagden der Geschichte fand damit ihren Abschluss.
Amerikanische Regierungsvertreter sagten, Bin Laden sei in den Kopf geschossen worden, nachdem er versucht habe, Widerstand zu leisten. Einer seiner Söhne sei mit ihm gestorben.
Guantánamo-Insassen gaben den Decknamen preis
Beinahe ein Jahrzehnt lang hatten amerikanische Militärs und Geheimdienstkräfte das Gespenst Bin Ladens durch Pakistan und Afghanistan verfolgt, wobei sie ihm einmal, während der offenen Schlacht um Tora Bora in den Bergen Ost-Afghanistans, quälend nah kamen, um ihn doch wieder zu verlieren.
Nach Angaben von Vertretern der Regierung Obama kam es zum eigentlichen Durchbruch, als man schließlich Name und Aufenthaltsort von Obamas wichtigstem Kurier ermitteln konnte, auf den sich der Al-Qaida-Chef augenscheinlich verließ, wenn es darum ging, den Kontakt zur Außenwelt aufrecht zu erhalten.
Osama Bin Laden wurde vermutlich 1957 in Riad, Saudi-Arabien, geboren und ist der 17. Sohn des saudischen Multimillionärs Muhammad bin Laden, welcher insgesamt um die 55 Kinder haben soll.
Seine Mutter Alia Ghanem ist Palästinenserin und stammt aus Syrien.
Bin Laden hat mit fünf Ehefrauen angeblich 24 Kinder gezeugt.
Während seines Studiums nahm er Kontakt zu den Muslimbrüdern auf und finanzierte deren Aufstand 1982 in Syrien.
Ab 1984 kämpfte Bin Laden in Afghanistan gegen die sowjetische Besetzung.
Später lebte er im Sudan, suchte ab 1996 jedoch wieder in Afghanistan bei den Taliban Zuflucht.
Bin Laden ist das Oberhaupt der Terrororganisation al-Qaida und für die Anschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001 in New York verantwortlich.
Für Hinweise auf Bin Ladens Verbleib zahlten die USA bisher 37 Millionen Euro.
Insassen des Lagers Guantánamo auf Kuba hatten den Decknamen des Kuriers im Verhör preisgegeben und erklärt, der Mann sei ein Protegé Khalid Scheich Mohammeds, des Chefplaners der Anschläge vom 11. September.
Vertreter des amerikanischen Geheimdienstes teilen am Sonntagabend mit, dass sie den richtigen Namen des Kuriers vor vier Jahren in Erfahrung gebracht hätten, dass es aber weitere zwei Jahre gebraucht habe, um herauszufinden, in welcher Region er operiere.
Dennoch gelang es ihnen nicht vor August, ihn bis zum Anwesen in Abbottabad, einer etwa eine Autostunde von Islamabad entfernten Stadt von mittlerer Größe, zu verfolgen.
Eine Villa am Stadtrand
CIA-Experten verbrachten die darauf folgenden Wochen damit, Satellitenbilder und Geheimdienstberichte auszuwerten, um herauszufinden, wer das Anwesen bewohnte. Ein hochrangiger Regierungsvertreter erklärte, dass die CIA ab September davon ausging, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit Bin Laden selbst sein könnte, der sich dort verstecke.
Es war alles andere als die spartanische Höhle in den Bergen, in der viele Bin Laden vermutet hätten. Vielmehr war es eine Villa am Stadtrand, imposant auf einer Hügelkuppe gelegen und von einer vier Meter hohen, stacheldrahtbewehrten Mauer geschützt. Der Wert des Anwesens wurde auf eine Million Dollar geschätzt, es verfügte aber weder über einen Telefonanschluss noch über eine Internetverbindung.
Die Bewohner waren derart um ihre Sicherheit besorgt, dass sie ihren Müll lieber verbrannten als ihn wie die Nachbarn abholen zu lassen.
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USA bereiteten Mission vor
Amerikanische Regierungsvertreter gingen davon aus, dass das 2005 errichtete Anwesen speziell dazu entworfen worden war, Bin Laden als Versteck zu dienen. Es folgten Monate geheimdienstlicher Arbeit, bevor sich die amerikanischen Kundschafter in hohem Maße sicher waren, dass sich in der Tat Bin Laden und seine Familie in dem Anwesen versteckt hielten – und Präsident Obama entschied, dass die Geheimdienstinformationen solide genug seien, um mit der Vorbereitung einer Mission zu beginnen.
Am 14. März leitete Obama das erste von insgesamt fünf Zusammenkünften des Nationalen Sicherheitsrats binnen sechs Wochen, um die Operationspläne durchzugehen.
Die Treffen, an denen nur die engsten Sicherheitsberater des Präsidenten teilnahmen, fanden statt, während andere Mitarbeiter des Weißen Hauses darum kämpften, einen aufgrund des Budgetstreits drohenden Zahlungsstopp zu verhindern.
Vier ähnliche Treffen fanden statt, bis Präsident Obama seine Berater am Freitag ein letztes Mal zusammenrief. Um 8.20 Uhr morgens traf Obama mit Sicherheitsberater Thomas Donilon, dem Antiterror-Experten John O. Brennon und weiteren leitenden Sicherheitsberatern im Diplomatic Room des Weißen Hauses zusammen. Der Präsident sollte später am Morgen nach Alabama reisen, um die dortigen Tornado-Schäden in Augenschein zu nehmen.
Zunächst jedoch musste er den endgültigen Plan unterzeichnen, Geheimdienstkräfte in das Anwesen zu schicken, von dem die Regierung annahm, es diene Bin Laden als Versteck.
Pakistan wurde nicht informiert
Selbst nachdem er die Befehle unterschrieben hatte, entscheid Obama, die pakistanische Regierung über die Operation im Dunkeln zu lassen. „Wir haben unsere Geheimdienstinformationen über das Anwesen keinem anderen Land mitgeteilt, auch nicht Pakistan“, erklärte ein hochrangiger Regierungsvertreter.
Dass die US-Regierung sich entschied, Pakistan nicht zu informieren, ist keine Überraschung. Obwohl Pakistan darauf beharrte, dass Bin Laden sich nicht im Land aufhalte, waren die USA nie recht davon überzeugt. US-Depeschen der vergangenen Jahre legen einen konstanten Druck Amerikas auf Pakistan nahe, um Bin Laden zu finden und zu töten.
Im September 2009 anlässlich eines Kongressbesuchs in Islamabad nach dem Aufenthaltsort Bin Ladens gefragt, antwortete der pakistanische Innenminister Rehman Malik, dass er „keine Ahnung“ habe, fügte aber hinzu, dass er nicht glaube, dass Bin Laden in der Nähe sei. Bin Laden habe seine Familie in den Iran geschickt, deshalb sei es naheliegend, dass er auch selbst dorthin gegangen sei, erklärte Malik.
Bin Laden habe seine Familie in den Iran geschickt, deshalb sei es naheliegend, dass er auch selbst dorthin gegangen sei. Alternativ könne er sich in Saudi-Arabien oder im Jemen verstecken, aber vielleicht sei er auch schon tot, sagte Malik, wie sich einer von Wikileaks veröffentlichten Depesche der Amerikanischen Botschaft entnehmen lässt.
In den zurückliegenden Monaten nahmen die gegenseitigen Verdächtigungen noch zu, insbesondere nachdem der CIA-Mitarbeiter Raymond Davis im Januar auf einer belebten Straße in Lahore zwei Männer erschossen hatte.
Ein Hubschrauber ging zu Boden
Am Sonntag sprang ein kleines Team aus Militärs und Geheimdienstagenten aus den Hubschraubern, um das schwer befestigte Anwesen anzugreifen.
Über das Kommandounternehmen selbst gab es von offizieller Seite nur wenige Details. Bekannt gemacht wurde nur, dass es kurz nach Eintreffen des Kommandos zu einem Gefecht kam und dass Bin Laden versucht hat, „Widerstand zu leisten“. Am Ende des Gefechts waren Bin Laden und drei weitere Männer tot. Eine Frau, die nach Angaben eines Regierungsvertreters als menschlicher Schutzschild gedient habe, sei ebenfalls ums Leben gekommen.
Die Amerikaner bargen Bin Ladens Leiche und luden sie in einen der verbleibenden Helikopter. Danach verließ die Kommandotruppe das Anwesen.
Regierungsvertreter teilten mit, dass einer der Hubschrauber während der Mission aufgrund eines technischen Defekts zu Boden ging, jedoch sei dabei kein Amerikaner zu Schaden gekommen.
Am Sonntagnachmittag um 15.50 Uhr erhielt Präsident Obama die Nachricht, dass Bin Laden vorläufig identifiziert sei, höchstwahrscheinlich nach einer Reihe von DNA-Tests.
Die Leiche des Al-Qaida-Chefs wurde nach Afghanistan geflogen, wo er in den 80er-Jahren durch seinen Kampf gegen die Sowjettruppen berühmtge worden war. Von dort aus, erklärten Regierungsvertreter, sei die Leiche auf See bestattet worden.
© New York Times 2011
Übersetzung: Wieland Freund
Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: sorvynosov (02.05.2011) W
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